An der Budgetversammlung vom 21. November 2023 ist der gesamte Vorstand der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Tamins-Bonaduz-Rhäzüns wie angekündigt zurückgetreten. Die Belastung war mit fehlendem regulärem Pfarramt und fehlendem Präsidium zu gross geworden.
Die Versammlung war so gut besucht wie sonst nie, trotzdem kandidierte niemand für den Vorstand. Nach dem ergebnislosen Traktandum «Wahlen» informierte die eingeladene Kirchenratspräsidentin der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden, Erika Cahenzli, über die Konsequenzen: Die Kirchgemeinde ist nun nicht mehr selbstständig handlungsfähig und wird unter Kuratel gestellt. Das bedeutet, dass ein Kurator von der Landeskirche als Geschäftsführer eingesetzt wird, bis wieder ein Vorstand, bestehend aus Präsidium und mindestens zwei Mitgliedern die Geschäfte übernimmt. Für 2024 ist dadurch mit einem höheren Defizit zu rechnen als im einstimmig verabschiedeten Budget, wo das Defizit mit knapp 20'000 CHF veranschlagt wurde bei unverändertem Steuerfuss.
Mit einem Kurator ist die Führung der Kirchgemeinde zwar vorerst gesichert, aber dieser ist darauf angewiesen, dass sich Kirchgemeindemitglieder engagieren, ihn unterstützen und zunehmend Verantwortung übernehmen.
Das Kirchenjahr 2024 ist bereits organisiert und der Flyer fürs 1. Halbjahr ist in der Kirche, im RefTreff und beim Sekretariat erhältlich. Harald Schade, Pfarrer im Ruhestand aus Flims, betreut auch 2024 als Stellvertreter das Pfarramt. Für Anliegen an die Kirchgemeinde ist zurzeit das Sekretariat zuständig.
Obwohl auf die Kirchgemeinde nun etwas unklare Zeiten zukommen, blieb die Stimmung hoffnungsvoll und vorsichtig positiv. Die grosse Beteiligung an der Versammlung zeigt, dass sich immer noch viele Mitglieder für die Kirche interessieren. Mit diesen sollen neue Wege beschritten werden. Eine Gruppe von kircheninteressierten Personen, die den gesamten abtretenden Vorstand überraschte und mit Dank und Präsenten verabschiedete, kündigte an, für Anfang 2024 einen niederschwelligen Anlass zu organisieren, der als «Keimzelle» für eventuelle spätere Vorstandsmitarbeit dienen soll.
Zum Ende der Versammlung wurde das langjährige Vorstandsmitglied Marlies Mölk ehrenvoll verabschiedet. Sie hatte mehr als 32 Jahre lang mit Sachkompetenz, Herzblut und Energie in sämtlichen Ressorts und weiteren Bereichen für die Kirchgemeinde äusserst wertvolle Dienste geleistet.
Ein gemütlicher Apéro beendete die Versammlung.
Inzwischen hat die Landeskirche Graubünden bekanntgegeben, wer die Kirchgemeinde Tamins-Bonaduz-Rhäzüns als Kurator unterstützen wird: Es ist Walter Grass, Grossrat aus Urmein.
Ende November 2023
Der abgetretene Vorstand der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Tamins-Bonaduz-Rhäzüns
Die evangelische Kirchgemeinde Tamins-Bonaduz-Rhäzüns mit ihren rund 1750 Mitgliedern ist eine starke Gemeinschaft, die geprägt ist von engagierten Mitarbeitenden, Helfenden und Mitgliedern, die sich in der Kirchgemeinde engagieren. Neben der Kinder- und Jugendarbeit wie Kidstreff, Kleinkinderfeier, Lager Trans, etc. und Religionsunterricht stehen auch Sozialprojekte wie die Unterstützung von Flüchtenden, meditative Anlässe wie die Taminser Töne, Seniorenarbeit, Besuchsdienst und Gottesdienste im Mittelpunkt. Das Team von fünf Mitarbeitenden wird unterstützt durch den sechsköpfigen Vorstand und in pfarramtlicher Vertretung durch Pfr. Harald Schade (i.R.). Die Vorstandsarbeit mit den Ressorts Soziales, Bildung, Finanzen, Aktuariat und pfarramtliche Aufgaben wird im Präsidium von Frank Einsiedler geleitet.
Zum Mai 2023 steht ein Wechsel im Präsidium an und eine geeignete Nachfolge wird gesucht. „Es ist eine grossartige Kirchgemeinde, die viel Potential hat“, meint Frank Einsiedler, der scheidende Kirchgemeindepräsident. „Aufgrund beruflicher Veränderung ist es mir leider nicht mehr möglich die Kirchgemeinde zu leiten. Als Präsident hat man eine Führungsaufgabe, die neben wirtschaftlichen Aspekten, den kulturellen, spirituellen und sozialen Aspekt vorrangig berücksichtigt. Die Organisation innerhalb der Kirchgemeinde verbunden mit den Nachbargemeinden über die Kirchenregion „Am Rhein“ ist eine spannende Aufgabe. Es gibt für Interessierte am Präsidium grosse Gestaltungsmöglichkeit.“ so Frank Einsiedler.
Der Vorstand würde sich freuen, wenn neue Gesichter aus der Kirchgemeinde sich für ein solches Amt zur Verfügung stellen. Bei Interesse ist eine unkomplizierte Kontaktaufnahme unter praesident.ref@bluewin.ch jederzeit möglich.